Montag, April 16, 2007

Ägypten, Tag 2

Gleich am 2. Tag sollte es gen Karnak und Luxor gehen.
Beide Tempel liegen in der Stadt Luxor, dem antiken Theben (nicht zu verwechseln mit dem in Griechenland).

Karnak ist die größte ägyptische Tempelanlage, da Generationen von Pharaonen immer wieder neue Teile angebaut haben und sie so kontinuierlich erweitert wurde.
Insbesondere gilt das für die sogenannten Pylonen (große Toranlage vor einem Tempel, zwischen denen der Weg zum Eingang hinduchführt), natürlich musste jeder einen noch größeren vor den letzten bauen, um seine eigene Größe zu symbolisieren.
Wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht, gibt es wohl 10 Stück davon in Karnak...
Man beginnt mit dem Zählen übrigens mit dem jüngsten/letzten/äußersten.

Der jüngste in Karnak (also der 1.) ist auch der größte den es überhaupt gibt - allerdings nicht fertig gestellt:

Nun denkt man vielleicht beim Betrachten des Fotos:
"Ja gut, okay, ist schon groß - aber SO groß nun auch wieder nicht."
Natürlich ist der Pylon nicht am oberen Ende des Fotos zu Ende - dort ist er nur eingestürzt (bzw. wurde da nicht weitergebaut).
Auf dem Bild (von der Innen/Hofseite) sieht man, wie weit es eigentlich noch nach oben weiter ging:
Man bedenke bitte, wie groß einem bereits die Hälfte auf dem vorhergehenden Bild vorkam...

In Ägypten musste ich immer wieder daran denken, was Albert Speer, der Lieblingsarchitekt von Hitler, in seiner Autobiografie schrieb:
Dass Germania, dass die Große Halle (man beachte den Reichstag rechts vorne) nicht den Effekt bei den Besuchern erzeugen würde, den Hitler erwartete.
Der Eindruck, den monumentale Größe auf Menschen ausübt, ist durch den menschlichen Verstand, das menschliche Vorstellungsvermögen begrenzt.
Wenn etwas zu groß ist, kann man es nicht mehr begreifen, nicht mehr erfassen und ist u.U. weniger beeindruckt als von einem wesentlich kleineren Objekt...

In Ägypten versuchte ich leider erst später (in Edfu und in Abu Simbel) mir konzentriert die Größe der Bauten zu vergegenwärtigen.



Mehr später.