Dienstag, September 22, 2009


Berliner Freiwilligentag und die SPD...

da hab ich vorletzten Samstag mal mitgemacht. Es gab alle möglichen Projekte bei denen man sich anmelden konnte; ich habe mal den "Naschgarten" gewählt, wo für Kinder ein Garten angelegt werden sollte, an dem sie auch son bissl die Natur und das ganze Zeug kennenlernen sollten.
Wichtigstes Projekt war das Anpflanzen von Himbeer- und Brombeersträuchern. Dazu musste man erstmal das ganze Gestrüpp wegholzen
und dann (2x) über eine Länge von etwa 5m, und 1/2m Breite den Rasen ausstechen und dann ein Stück weit ausschachten. Der Graben sollte dann mit guter Humuserde gefüllt werden und da sollten dann die leckeren Beerenpflanzen rein.

Also packten wir es frisch an, ich stach den Rasen aus (nicht ganz einfach weil der Boden im Wesentlichen aus mittelgroßen Steinen mit Wurzeln durchsetzt bestand) und eine junge zierliche Frau schaufelte hinter mir die Erde in die Schubkarre. Eine mittelalte stämmige Frau schaufelte dann den Humus in den Graben und verbuddelte die Sträucher.
Nach der ersten Seite (den ersten 5m) machten wir Pause; war echt ne prima Verpflegung da vor Ort (belegte Brötchen, Mineralwasser, toller Kuchen, Kaffee, Saft, Gurken, Tomaten).

Dann machten wir uns an die 2. Hälfte unserer Arbeit - und da kam dann auch schon eine SPD-Delegation mit dem SPD-Direktkandidaten und Bundesgeschäftsführer Kajo Wasserhövel an der Spitze. Anscheinend klapperte der an dem Tag mehrere Projekte des Freiwilligentages ab. Wahlkampf halt.
Die SPD-Truppe sammelte sich ein paar Meter entfernt von uns und begann damit, eine etwa 8qm große Fläche auszuschachten.
9.
In Worten: Neun.
Die SPDler standen sich zu neunt in diesem kleinen Gebiet gegenseitig auf den Füßen und schaufelten mehr oder weniger herum während die 2 Frauen und ich uns abplagten. Leider hat der Fotograf nicht diesen herrlichen Kontrast abgebildet, sondern nur die 'fleißige', dichtgedrängte SPD-Truppe. Die standen herum, guckten Luftlöcher und machten ihre Scherzle, aber man braucht nicht glauben, dass da einer mal die 3 Meter herüber kam um uns zu helfen.
Wie tief in ihren Herzen der Wunsch nach ehrenamtlicher Betätigung und Hilfe gewesen sein muss...und der Wunsch auf nem Foto mit ihrem Kajo zu sein.

Als sie fertig waren, wurde nicht etwa damit begonnen, die anderen Aufgaben anzupacken, sondern man sammelte sich, stellte sich im Kreis auf und alle waren still. Dann wurden wir von der Projektleiterin vorgestellt. Erst die mittelalte Frau als Vertreterin der Eltern des Kindergartens, dann ich als normaler ehrenamtlicher Helfer und dann so ein Mittzwanziger der als Juso-Chef bezeichnet wurde. Der sagte dann auch gleich in meine Richtung, dass sie immer junge aktive Leute bei sich gebrauchen könnten.
Da war die Freude bei mir innerlich natürlich groß ob dieser Vorlage.
"Ne Du lass mal, soweit ich das von da drüben gesehen habe, ist bei euch echt kein Platz mehr."
Diesen spaßigen Wortwechsel würgte die Projektleiterin schnell ab, indem Sie noch Kajo Wasserhövel vorstellte. Dann sollten wir uns noch für das obligatorische Foto sammeln.


Der Kajo in der Mitte, hinter ihm der Juso-Chef, die Chefin ganz rechts, ich etwas assig und angepisst als zweiter von links im türkisfarbenen T-Shirt (wer rechnet denn damit, dass bei soner Veranstaltung Fotos gemacht werden).
Ein Teil der SPD-Truppe zog dann zusammen mit dem Kajo ab zum nächsten Projekt, ein paar blieben um sich den Bauch vollzuschlagen. Wir restlichen 4 Helfer begannen damit, das Unkraut um einen Teich zu entfernen.

Liebe SPDler, mit einer so offensichtlich aufgesetzten Inszenierung holt ihr bei mir schonmal keine Stimmen. Dann ist es mir lieber, wenn man so ehrlich ist und einfach gar nichts macht...aber nur für Fotos etwas vortäuschen zu wollen was man nicht ist, ist einfach nur lächerlich.