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Dienstag, September 22, 2009
Sonntag, Dezember 14, 2008
Samstag, August 09, 2008
Ich bin zum ersten Mal über den Motzener See und zurück geschwommen (1,6 km).
Und das nach einer 18km Fahrradfahrt bei brutalster Hitze!
Ja gut, das lief dann auch nicht so optimal:
Hatte mich vor anderthalb Wochen (da war es noch arg heiß) mit nem Freund von der Uni auf den Weg gemacht um von Königs Wusterhausen nach Motzen zu fahren.
Die ersten 15 km gingen auch ganz gut, am Ende war er aber wieder am Führen und sein Tempo war mir zu dem Zeitpunkt eigentlich doch zu hoch. Aber so kurz vorm Ziel wollte ich nicht rumjammern und bin halt drangeblieben und habe nix gesagt.
Schon ganz am Anfang der Tour hatte ich mir eine Rippe verklemmt, die ganz arge Schmerzen verusachte.
Als wir dann in Motzen einbogen und ca. 100m vorm Ziel waren, musste ich dann wegen der Schmerzen doch mal absteigen.
Und merkte dann, dass mir ein wenig schwindelig war.
Also setzte ich mich kurz bis es mir meiner Meinung nach wieder gut genug ging, um die paar restlichen Meter zu bewältigen.
Ich schnappte mir mein Fahrrad das dann seitlich vor mir stand. Und fing an zu wanken.
Während ich mich am Fahrrad fest hielt, dachte ich so bei mir:
"Maaan Junge, jetzt steh doch mal ruhig da! Was soll denn das Theater jetzt? Bleib doch mal stehen und wackle nicht wie so ein besoffener Spast! Jetzt reiß dich mal zusammen und honk hier nicht rum!"
Ohne Quatsch, das dachte ich wirklich - schließlich habe ich auch kein Verständnis für andere Menschen, wenn die anfangen rumzueiern..
Jedenfalls entschied sich mein Kumpel glücklicherweise sehr zügig gegen sein Fahrrad (das fiel um) und für mich und war auf einmal hinter mir um mich aufzufangen als ich umkippte...
Nach 6 Jahren bei der Bundeswehr hatte er immerhin gelernt wie man mit Weicheiern umgeht und klaute einen Bottich aus nem Garten um meine Beine hochzulegen und kühlte meinen Kopf mit einem Trinkwasserdurchtränkten Ersatz-T-Shirt.
Dauerte keine halbe Stunde bis ich wieder voll einsatzbereit war und mein Fahrrad den Rest des Weges schieben konnte.
Da hatte ich schon ein bissl Glück; 1. dass ich schon abgestiegen war bevor ich umkippte und das nicht auf der Landstraße passierte und 2. dass ich nicht mit jemand anderem unterwegs war.
Kenne nämlich auch Leute, die dann eher so reagiert hätten beim Zugucken:
"Eh Andrej, warum bistn umgekippt?
Hmm.
Gehts wieder?
Naja, ich fahr dann schonmal vor ok.."
Danke nochmal Sascha :P
Mittwoch, Juli 09, 2008
Kätzchen
Wir haben uns gestern eine kleine Katze geholt.
Bisher hatte ich nur ein Zwergkaninchen - und das vor gut 15 Jahren; von daher freue ich mich ganz schön arg ;-)
Habe heute (anstatt zu lernen) einige Filmchen gedreht und stelle jetzt mal eins hier ein:
Montag, Juni 30, 2008
Letzten Dienstag wurde mir mein Fahrrad geklaut.
Ich saß in der Englischvorlesung und als ich wieder rauskam, war es weg. War auf den Tag genau 2 Monate alt. Und nicht versichert.
Nein, meine Hausratversicherung zahlt nichts. Ja, alle anderen machen das anscheinend.
Richtig, ich bin am Arsch.
Jedenfalls hatte ich es an einem Verkehrsschild angeschlossen; ein Freund meinte, dass die Diebe vielleicht das Schild aus der Erde gezogen haben und dann mein Fahrrad mitnahmen - es war ja auch schön leicht.
Dafür spricht auch, dass das Schloss auch weg war...
Habe mir dann das gleiche Fahrrad nochmal bestellt, ist heute auch schon angekommen.
Das war das erste Mal, dass mit etwas geklaut wurde, ohne dass ich eine Mitschuld daran hatte (wie z.B. Geldbeutel im Kaufland vergessen...) und ich muss sagen, dass es echt beschissen ist, wenn man beklaut wird.
Man hat nämlich überhaupt nichts davon! Es ist einfach etwas weg und man bekommt nichts dafür. Von daher werde ich mich ab sofort ganz doll dafür stark machen, dass Diebstahl verboten wird.
Das ist nämlich ein saumäßig unfairer Vorgang.
Samstag, Mai 10, 2008
...konnte ich einfach mal meine großartige Begabung im Finanzbereich komplett ausspielen.
Da habe ich innerhalb von 20 Minuten (halt einer Straßenbahnfahrt) mal ohne weiteres an die 50% Umsatzrendite erwirtschaftet.
Natürlich gibt es da jetzt bei mir die ununterbrochene Erwartungshaltung, dass mich die Headhunter direkt von der Uni wegholen. Kann gar nicht anders sein. Höchstens noch eine Frage von Tagen.
Ein Mitfahrer fragte die Fahrgäste durch, ob sie ihm seinen 5€-Schein wechseln könnten damit er sich einen Fahrschein kaufen könnte.
Ausnahmsweise guckte ich auch mal in meine Geldbörse, fand dort 3,40€ und informierte den Mann über meinen Finanzstatus bezüglich meines Barvermögens.
Er tauschte verzweifelt seinen 5€-Schein ("Die Kontrolleure interessiert das nicht") gegen meine 3,40€ Kleingeld und ich hatte meinen Schnitt.
Jaaa, da zeigt sich das Finanzgenie!
Mittwoch, Dezember 05, 2007
Am Abend ging es auf dem Nil in Richtung Edfu.
Unterwegs gab es viele Inseln wie die obige (meist deutlich kleiner), teilweise gab es darauf Rinder oder Kinder die Fußball spielten; meistens jedoch einfach nur Menschen die Felder bestellten.
Uferwärts sah es größtenteils so aus:
Oder auch so:
Abends gab es dann noch (ungewöhnlicherweise!) einen Sonnenuntergang:
Nächtens musste dann die Schleuse (Höhenunterschied 8m) bei Esna überwunden werden.
Das Problem stellten die etwa 25-30 anderen Schiffe dar, die diesen Plan vor uns gefasst hatten.
Montag, November 12, 2007
Heute stand bei Netto vor mir eine kleine Familie. Das ca. 4 Jahre alte Kind verlangte nach Alkoholversetzem Naschkram, woraufhin der sorgsame Vater antwortete:
"Nee gibts nich, das ist mit Schnaps."
Kind: "Chnaps."
Vater: "Nein, das heißt Schnaps."
Kind: "Schnaps."
Vater: "Richtig, sehr schön."
Mir ging das Herz auf als ich live erleben durfte, wie wenigstens einige Kinder noch durch ihre Eltern Bildung erfahren...
...und gleichzeitig auf wunderbarste Weise auf ihr Hartz IV-Leben vorbereitet werden.
Montag, April 16, 2007
Gleich am 2. Tag sollte es gen Karnak und Luxor gehen.
Beide Tempel liegen in der Stadt Luxor, dem antiken Theben (nicht zu verwechseln mit dem in Griechenland).
Karnak ist die größte ägyptische Tempelanlage, da Generationen von Pharaonen immer wieder neue Teile angebaut haben und sie so kontinuierlich erweitert wurde.
Insbesondere gilt das für die sogenannten Pylonen (große Toranlage vor einem Tempel, zwischen denen der Weg zum Eingang hinduchführt), natürlich musste jeder einen noch größeren vor den letzten bauen, um seine eigene Größe zu symbolisieren.
Wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht, gibt es wohl 10 Stück davon in Karnak...
Man beginnt mit dem Zählen übrigens mit dem jüngsten/letzten/äußersten.
Der jüngste in Karnak (also der 1.) ist auch der größte den es überhaupt gibt - allerdings nicht fertig gestellt:
Nun denkt man vielleicht beim Betrachten des Fotos:
"Ja gut, okay, ist schon groß - aber SO groß nun auch wieder nicht."
Natürlich ist der Pylon nicht am oberen Ende des Fotos zu Ende - dort ist er nur eingestürzt (bzw. wurde da nicht weitergebaut).
Auf dem Bild (von der Innen/Hofseite) sieht man, wie weit es eigentlich noch nach oben weiter ging:
Man bedenke bitte, wie groß einem bereits die Hälfte auf dem vorhergehenden Bild vorkam...
In Ägypten musste ich immer wieder daran denken, was Albert Speer, der Lieblingsarchitekt von Hitler, in seiner Autobiografie schrieb:
Dass Germania, dass die Große Halle (man beachte den Reichstag rechts vorne) nicht den Effekt bei den Besuchern erzeugen würde, den Hitler erwartete.
Der Eindruck, den monumentale Größe auf Menschen ausübt, ist durch den menschlichen Verstand, das menschliche Vorstellungsvermögen begrenzt.
Wenn etwas zu groß ist, kann man es nicht mehr begreifen, nicht mehr erfassen und ist u.U. weniger beeindruckt als von einem wesentlich kleineren Objekt...
In Ägypten versuchte ich leider erst später (in Edfu und in Abu Simbel) mir konzentriert die Größe der Bauten zu vergegenwärtigen.
Mehr später.
Montag, März 26, 2007
Zwischendurch mal schnell zu dem Thema einen Einschub:
Ich habe in Ägypten genau 3 einheimische Frauen gesehen:
Eine Reiseleiterin, eine bei der nur die Augen zu sehen waren und die Bauchtänzerin auf unserem Schiff – wobei ich letztere krampfhaft zu vergessen versuche.
In (Süd-)Ägypten kommen Frauen jedenfalls wohl nicht oft raus; zur Veranschaulichung der prüden Sitten der typische Ablauf des Zustandekommens der Hochzeit:
Wenn die Mutter des zukünftigen Bräutigams eine möglicherweise passende Braut gefunden hat, geht sie deren Familie unter Zuhilfenahme eines Vorwands (z.B. Mehl borgen) besuchen (natürlich nicht allein – ein Mann muss sie bis dahin begleiten).
Dort sitzt sie in der Küche bei einem Tee mit der Brautmutter zusammen und erzählt der von ihrem prächtigen Sohn: wie toll er aussieht, wie viel Geld er verdient, was für ein schönes Haus er hat, wie fromm er ist.
Nachdem die Besucherin die Brautmutter verlassen hat, schickt diese ihre Verwandten los, um die Erzählungen der Bräutigamsmutter zu überprüfen.
Das dauert dann vielleicht 2 Wochen und am Ende wird ausgewertet und abgewogen.
Falls nicht zu sehr übertrieben wurde und die Realität noch akzeptabel ist, werden Mutter und Sohn eingeladen.
Die Tochter darf bei dem folgenden Gespräch natürlich nicht zugegen sein, sondern nur einmal kurz „zufällig“ für einige Sekunden hereinschauen.
In diesen Sekunden sieht der Sohn seine zukünftige Braut das erste Mal und muss mittels eines geheimen Zeichens seiner Mutter mitteilen, ob er sie akzeptiert.
Wenn sie seinen Geschmack trifft, folgen Verhandlungen und Feilschen über die Höhe der Mitgift.
Irgendwann sind alle Formalitäten geschafft und die Hochzeit hat stattgefunden, das Brautpaar darf allein in ein Zimmer.
Am nächsten Morgen prüft der Vater der Braut als erstes, ob seine Tochter denn auch noch Jungfrau war.
Wenn sie sehr traditionell und fromm ist, trägt die Braut das blutige Bettlaken stolz über der Schulter durch die Straßen…
Ansonsten kann man über alle Männer (Menschen) in Ägypten sagen, dass keiner einem „helfen“ will oder sonst was macht, ohne dass er Geld (Bakshish) dafür erwartet.
Und jeder der einen auf der Straße anspricht, will einem etwas verkaufen („Ein Euro! Ein Euro!“; „Nur ein Euro! Alles gratis!“; „Gucken kommen! Ein Euro!“).
Im schlechtesten Fall will er einen Euro für das Anschauen seiner Ware…
Grundsätzlich darf man niemals etwas von seinen Waren anfassen, sonst hat man verloren und kann nur unter größten Mühen entkommen.
Man weiß auch nie, was von dem ganzen Nippes echt ist – vermutlich gar nichts.
Ich habe trotzem einiges gekauft.
Mittwoch, Februar 28, 2007
wollten wir (zu acht) in einen Keller im Süden Berlins, in dem es Billard, Kickertisch, Tischtennis und die obligatorische Couchecke geben sollte.
Da ich noch nie da war, wollte ich erstmal in die entgegengesetzte Richtung fahren um mich da in der Wohnung mit anderen Reisekameraden zu treffen.
Ich bin also zunächst zum S-Bahnhof Köpenick um von dort mit der S-Bahn zu fahren.
Allerdings musste ich einen halben aufgerissenen Bahnsteig erblicken, als ich die Treppe hochkam.
Natürlich die Seite, von der meine Bahn fahren sollte.
Zunächst der Gedanke, dass ich mal doch hätte woanders lang fahren sollen.
Dann der Blick auf die Tafel in der sämtliche Reparaturmaßnahmen der Umgebung aufgelistet waren.
Damit war der Gedanke gestorben...denn die andere Möglichkeit (über Schöneweide nach Ostkreuz) sah noch böser aus (mehrere Bahnen komplett ausgefallen und ansonsten SEV).
Also hieß es warten.
Ich war 19:20 angekommen, laut Baustellenplan sollte meine Bahn 19:38 abfahren.
Inzwischen konnte ich mich intensiv mit den Baustellenarbeiten auseinandersetzen.
Zwar bemerkte ein vorbeikommender Mann treffend "Einer arbeitet und sechs stehen rum." aber zumindest sah es nach sinnvollem Rumstehen aus.
Auf den Schienen neben dem aufgerissenen Bahnsteig fuhr ein Schienenfahrzeug mit einem Bagger darauf und baggerte den Sand aus dem Sandcontainer auf den Bahnsteig.
Das sah übrigens sehr stylisch aus, wie er das Schienenfahrzeug bewegte und dabei sehr optimal mit dem Baggerkran zwischen den Lücken der wachsamen Arbeiter herumnavigierte.
Ja, das war schon fast ästhetisch.
Da bekam ich schon etwas Lust darauf, auch Bauarbeiter zu werden.
Jedenfalls wurde es schließlich 19:38 und es kam eine Bahn - allerdings aus der falschen Richtung.
Klasse.
Aber ich konnte ja weiter die Bauarbeiten verfolgen bis gegen 19:47 meine Bahn endlich kam.
Auf Grund meines Interesses an dem Gebaggere fuhr ich in dem vordersten Wagen der S-Bahn, und stieg entsprechend auch ganz vorne aus.
Beim Aussteigen sah ich dann aber, wie ganz hinten (quer zu meiner Bahn - Ostkreuz halt) eine Bahn in der Richtung einfuhr, in die ich musste.
Ich erinnerte mich, dass aus der Richtung ja mehrere Linien ausgefallen waren (laut dem Plan) und ich nach der Bahn die ich da gerade sah wohl (wieder) ewig warten müsste...
Also trat ich an und legte einen weltmeisterlichen Sprint hin, flog die Treppen hinaus und kam gerade noch in die Bahn rein.
Mein nächstes Ziel war die U-Bahn bei der Frankfurter Allee. Als ich da die Treppe hinunterkam, sah ich irgendeine U-Bahn stehen (ich wusste nicht in welche Richtung ich muss) und sprang die letzten Stufen hinab um noch zwischen den sich schließenden Türen hindurch zu kommen.
Drin stellte ich fest, dass es die falsche Richtung war.
Bei der nächsten Station hielt glücklicherweise eine U-Bahn in Gegenrichtung als meine gerade einfuhr.
Also stürzte hektisch ich ein letztes Mal über den Bahnsteig und schaffte es auch diesmal hinein...
Den Rest des Weges schaffte ich ohne weitere Komplikationen.
Zu dritt machten wir uns auf den Weg in die nächste Wohnung um dort unsere Gruppe zu komplettieren.
Als wir dort warteten und weitere Mitkommer informierten, kam von einem der angerufenen der Vorschlag, dass man ja auch Pokern könnte weil man dann nicht diesen Weg hätte und Pokern mache ja auch Spaß. Und so.
Ansonsten müsste man dann ja auch nicht irgendwohin fahren und vor allem sei Pokern ja auch eine spaßige Sache.
Letztendlich fuhren wir dann zu zweit weiter.
Gegen zwei Uhr machten wir uns auf den Rückweg und ich plante meine Ankunft zu Hause für 3:30, schließlich gab es ja Baumaßnahmen und es würde wohl entsprechend lange dauern.
gegen 2:20 war ich auf Ostkreuz angekommen und wartete.
In der Kälte.
Definitiv zu dünn angezogen.
Und kalt war es auch.
2:40 kam die Durchsage, dass auf Grund eines "Oberleitungsschadens im Bereich Köpenick" die nächste Bahn nur bis Karlshorst fahren würde.
Karlshorst war nicht Köpenick.
Also ging ich zum Bahnhofsvorsteher der die Durchsage gemacht hatte und fragte, wie ich denn nun von Karlshorst nach Köpenick kommen würde.
"Ja...also wenn Sie über Schöneweide fahren würden...dann müssten Sie aber auch auf den Nachtbus warten...ich weiß nicht."
Na dann.
"Wie sieht es denn mit der Wahrscheinlichkeit aus, dass der Schaden da heute noch repariert wird?"
"Ähh das kann 20...oder 40 Minuten dauern...das wird schon repariert...Ich habe doch auch keine Ahnung."
"Aha. Ist ja top organisiert hier."
Ich wartete also weiter. In der Kälte.
10 Minuten später kam die Bahn (ohne Heizung!) und hielt in Karlshorst an.
Ich stieg aus, guckte ein bissl herum - es war nichts zu sehen - und stieg wieder ein.
Und nickte ein.
Als ich die Augen wieder aufmachte, sah ich das Schild "Friedrichshagen".
Das war nicht Köpenick.
Ohne dass mein Gehirn schon wieder mit Sauerstoff versorgt war, stieg ich erstmal aus.
Draußen fiel mir dann wieder ein, dass es draußen ja noch kälter war als in der Bahn.
Also wartete ich wieder.
In der Kälte.
Es wäre schon cleverer gewesen, einfach mit der Bahn bis zur Endhaltestelle und zurück zu fahren, als draußen (in der Kälte) herumzustehen.
Also stand ich da um 3:20.
Und um 3:30.
Und 3:40 stand ich immer noch da. Es war kalt.
Die ganze Zeit überlegte ich, ob ich nicht hinunter auf die Straße gehen sollte, um nach einem Taxi(stand) zu gucken - aber was, wenn in diesem Moment die Bahn kommen und ich kein Taxi finden würde...worst case.
Also blieb ich stehen und sah wohl etwas elend aus: immerhin quatschte mich ein Herr im mittleren Alter und einigen Promille an und hatte wohl das Bedürfnis sich um mich zu kümmern...
Da mir inzwischen alles egal war und vor allem auch kalt, habe ich mich dann tatsächlich mit dem unterhalten.
3:50 kam dann endlich die Bahn und gegen 4:15 war ich schon zu Hause.
Am Nachmittag des gleichen Tages hatte ich mir gegen Kopfschmerzen eine Kopfschmerztablette nehmen wollen und drückte mir dabei das kantige Silberpapier der Verpackung tief zwischen Fingernagel und Daumen. Schön blutig.
Aber ich hatte nun auch direkt die Schmerztablette zur Hand.
Manchmal läufts einfach.
Donnerstag, Februar 08, 2007
Gerade vorletzte Woche Zeuge eines Unfalls geworden und nun das.
Vielleicht erzähl ich erstmal von dem Unfall, bevor das Ereignis auch wieder in den Untiefen meines Gehirns verschollen ist...
Nachdem ich einen Freund besucht hatte, fuhr der mich freundlicherweise zu meinem Großvater.
Auf dem Weg dahin, in angeregter Unterhaltung vertieft, sahen wir mehr beiläufig in einigen hundert Metern Entfernung einen mittelgroßen LKW bei dem Versuch, von einer Tankstelle auf die Landstraße einzubiegen.
Allerdings entgegen der Richtung der Ausfahrt der Tankstelle...
Natürlich war der Wendekreis des LKWs zu groß und er steckte dann quasi vor der Leitplanke der anderen Straßenseite fest.
Mein Kumpel wurde automatisch langsamer, logisch.
Vor uns fuhr ein Kastenwagen, scheinbar auch nicht allzu schnell - zumindest kam mir das Folgende recht zeitlupenartig vor.
Der Kastenwagen schien zu rollen, weiter und weiter...und wurde irgendwann von dem LKW gestoppt.
Zunächst macht man sich keine weiteren Gedanken, bei mir war auch erstmal die Freude vorherrschend, zum ersten Mal live einen Unfall gesehen zu haben und womöglich als Zeuge auftreten zu können.
Nunja, vielleicht etwas pervers.
Nachdem wir angehalten hatten, bin ich direkt ausgestiegen und vorgelaufen um zu gucken was da genau passiert war.
Beide Fahrer waren bereits ausgestiegen und scheinbar unverletzt (der LKW war übrigens ein polnischer) und telefonierten eifrig.
Der Kastenwagen hatte einen Totalschaden, bei dem war vorne alles eingedrückt und der Airbag war auch ausgelöst worden; beim LKW war nicht viel passiert, nur unten an der rechten vorderen Ecke ziehmlich demoliert.
Irgendwann war der Kastenwagenfahrer fertig und ich fragte, ob wir als Zeugen bleiben sollen bis die Polizei kommt oder ob er zumindest unsere Nummern haben will.
Seine Antwort: "Ach ihr habt doch bestimmt nicht viel sehen können."
Wir fuhren direkt hinter ihm.
Er telefonierte weiter.
Mangels einer konkreten Antwort wartete ich also weiter; irgendwann stieg mein Kumpel aus und kam auch dazu und fragte seinerseits den Herrn, ob der eine Telefonnummer haben will.
"Ihr habt doch sowieso nichts sehen können, das ist nicht nötig."
Wir fuhren direkt hinter ihm.
Also gingen wir zurück zum Auto und überlegten warum der uns partout nicht als Zeugen wollte.
Auf der Straße waren keine Bremsspuren zu sehen und aus unserer Sicht war es auch absolut nicht nachvollziehbar, wie er nicht bremsen konnte bevor er in den Polen reinfuhr.
Nunja, wohl Versicherung abgreifen solange der Wagen noch Vollkasko hatte...
Aber nun zu meinem Unfall letzten Freitag.
Ich musste wie jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit eine Nebenstraße der Hauptstraße überqueren.
Ich lief also in Pfeilrichtung und sah, wie gerade die letzten Autos auf der Hauptstraße vorbeifuhren - also würden jeden Moment die Autos der Nebenstraße losrollen und ich würde eine ganze Weile warten müssen, bevor ich über die Straße könnte.
Da fasste ich also - wie so oft - den folgenschweren Entschluss, noch schnell vor den Autos über die Straße zu rennen, also bevor die anfahren konnten.
Das gelang soweit auch....allerdings vergaß ich, dass ja auch Autos von rechts kommen könnten die in die Nebenstraße einbiegen wollten.
Und genau das passierte auch.
Ich muss dazu sagen, dass an dieser Kreuzung die Autofahrer praktisch nie das Vorlaufsrecht der Fußgänger beachten und ich schon öfter darüber nachdachte, dass man daraus doch Kapital schlagen können muss.
Es müsste doch möglich sein, kurz bevor einen ein Auto erfasst, ein Stück hochzuspringen und sich auf die Motorhaube zu werfen, so dass einem nicht die Beine kaputt gefahren werden oder man sonst schwere Verletzungen erleidet.
Dann nimmt man vom Fahrer 100 oder 200 Euro dafür, dass man das ohne Polizei auf sich beruhen lässt und jeder geht seiner Wege.
Naja, in der brutalen Realität lies sich das nicht so ganz verwirklichen.
Ich gucke also nach links, das erste Auto fährt noch nicht an, gehe los, passiere dieses Auto, gucke nach vorne und sehe plötzlich am rechten Blickrand eine Bewegung.Das Auto, was diese Bewegung darstellte, kam verdammt schnell auf mich zu.
Man glaubt gar nicht, wie langsam und wenig überlegt man da reagieren kann - jedenfalls lies sich mein Hochspring-Plan in der Kürze der Zeit nicht ausführen.
Reflexartig bleibe ich natürlich stehen und versuche innerhalb dieser Sekundenbruchteile irgendwie eine Rückwärtsbewegung hinzubekommen.Das Auto bremste natürlich, aber mein rechtes Knie wurde trotzdem von der Front des Autos und mein Fuß vom linken Vorderrad erfasst (ich weiß nicht mehr, wie das eigentlich ging).
Ich ziehe erstmal meinen Fuß vom Rad weg und humpel vor dem Auto auf die andere Straßenseite.
Das Auto, das mich angefahren hat, fährt los.
Ich denk ich hör' wohl nicht richtig und dreh mich um und sehe, wie das Auto stehenbleibt - er wollte nur vorfahren, damit er mich durch die Scheibe fragen konnte, ob alles in Ordnung sei.
Ich bewege und drehe Bein, Knie und Fuß und es scheint soweit alles Ok zu sein, das einzige was ich in dem Moment im Kopf hatte, war, dass ich schnell zur Arbeit muss.
Also trennten wir uns (ohne Geldzahlung, weil ich auch eine Mitschuld bei mir sah - ich war sehr dunkel angezogen) und ich fuhr weiter.
In Bahnhof Friedrichstraße biege ich auf dem Weg zur U-Bahn um eine Ecke und kriege fast einen Herzstillstand, als mir eine Frau mit Kinderwagen in einem Wahnsinnstempo entgegenkommt...
In der U-Bahn nicke ich kurz ein und träume (natürlich) von einem Auffahrunfall, den ich trotz aller Bemühungen nicht verhindern konnte (mit mir im Unfallwagen).
Auch wenn ich teilweise immer noch sehr vorsichtig nach Autos auf Straßen gucke, habe ich das Trauma inzwischen wohl überwunden :P
Freitag, Dezember 29, 2006
Als erstes die Hauptstadtrepräsentanz von außen:
Man glaubt wohl, dass hier die Verbindung von alter und neuer Archtitektur besonders gut gelungen sei. Naja.
Die große Eingangshalle:
Auch hier diese "großartige" Verschmelzung von Glas und Stahl mit historischer Fassade...
Die 36qm große LED-Wand ist wohl die größte fest installierte der Welt (kann an dem Haltearm gedreht und bewegt werden).
Und in dem Büro arbeite ich.
Alles arbeitet motorisch und wird von einem (unbeschrifteten....) Bedienfeld neben der Tür bedient.
Donnerstag, Dezember 28, 2006
Amüsant, der Werbespruch in der rechten oberen Ecke, aber auch der Halbmond links oben verdient etwas Beachtung.
Schön, dass man mit dem Schicken von Geld an seine Familie Werbung machen kann.
Fragen die offen bleiben:
Warum steht das alles in deutsch auf dem Plakat?
Und warum steht da "7x in Berlin" aber in der Aufzählung der Standorte findet man nur 6...
Werd ich wohl mal besser demnächst nen Artikel des ND besprechen.
Donnerstag, Oktober 12, 2006
fuhr auf einmal die S-Bahn auf Grund einer "technischen Störung" nicht weiter ( d.h. da ist wohl mal wieder jemand auf die Gleise gesprungen - verdammte Selbstmörder...wenn ich die erwische!).
Jedenfalls wollte ich dann eine Bahn in Rückrichtung nehmen um einen anderen Weg gen Heimat einzuschlagen.
Kaum bin ich in diese Bahn eingestiegen, vernehme ich ein lautes Rufen.
Das "Hey!" kam von einem Security-Mann der S-Bahn und galt wohl einem recht dürren Hip-Hop-Styler, der ebenfalls in meine Bahn einstieg aber nicht weiter darauf reagierte.
Daraufhin stürzte der Security-Mann hinter dem Dürren her, packte ihn von hinten mit beiden Händen an den Schultern, riss ihn aus der Bahn und warf ihn auf den Boden des Bahnhofs.
Das sah soweit wirklich toll aus, mit viel Kraft und voller Schwung. Ein bisschen wie beim Wrestling. Das folgende Aufklatschen des Kopfes machte ein merkwürdig-unangenehmes Geräusch.
Der Junge find direkt an weinerlich zu schluchzen und holte innerhalb eines Sekundenbruchteils sein Handy irgendwo her und fing an zu telefonieren während er aufstand und sich langsam weg bewegte.
Der Security-Mann und sein Kollege folgten ihm in einigen Metern Abstand und redeten in ihr Walkie Talkie.
Ja.
Dann fuhr die S-Bahn los.
Ok, ich sehe ein, dass ich bei solchen Dingen auch mal länger bleiben sollte, damit ich mitbekomme, wie sie ausgehen...
Ich habe überhaupt keine Ahnung worum es ging, aber prinzipiell stehe ich da ja auf der Seite von dem Schutzmann - sah auch nach 'ner Menge Spaß für ihn aus - aber ich vermute ganz stark, dass der einiges an Ärger bekommen und sicherlich auch entlassen wird.
Eine derartig übertriebene Gewaltanwendung ist sicherlich nicht durch die AGBs der S-Bahn sanktioniert...
Dienstag, Oktober 10, 2006
musste ich, wie jeden Tag, die Rolltreppe im Bahnhof Friedrichstraße nach unten benutzen.
Ganz unten, wo die Rolltreppe im Boden verschwindet, sah ich einen gebückten jungen Mann stehen, der den ganzen Verkehr aufhielt.
Auf Grund meiner gesunden Neugier blieb ich einige Meter später stehen, um mich darüber zu informieren, warum er denn da rumstand.
Er kämpfte mit seinem Rucksack gegen die Rolltreppe.
Eins der Bänder, die bei Rucksäcken von den Trägern herunterhängen, wollte unbedingt die Rolltreppe in Richtung Untergrund begleiten.
Nun war natürlich meine Interesse geweckt!
Wie geht wohl der Kampf aus? Wird er eine Lösung finden? Hält jemand die Rolltreppe an?
Diese Fragen schossen mir durch den Kopf - bis der junge Mann beim Ziehen plötzlich den anderen Träger des Rucksacks abriss. Natürlich begleitet von einem lauten "Scheiße".
Diese Situation war durchaus amüsant und ich konnte mir das Lachen nicht mehr verkneifen.
Nunja, wie gesagt, ich war auf dem Weg zur Arbeit...also konnte ich leider nicht länger verfolgen, wie sich die Geschichte wohl auflösen würde.
Oder ihm helfen. Oder so.
Jedenfalls machte ich mir auf dem restlichen Weg noch einige Gedanken über diese Problematik und kam zu dem Schluss, dass es wohl das günstigste sei, einen der vorbeikommenden Leute nach einer Schere oder einem Messer zu fragen und das Band abzuschneiden.
Nur mal so als praktischer Tipp, falls einer meiner beiden Leser auch mal in diese Situation kommen sollte.